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Inklusion von Menschen mit Lernschwierigkeiten

Menschen mit Lernschwierigkeiten - Wer ist das?

Diese Personen nennt man oft "geistig behindert". Wir finden diese Bezeichnung nicht gut. Denn "geistig Behinderte" werden oft nicht ernst genommen. Man redet mit ihnen dann wie mit Kindern. Oder man redet gar nicht mit ihnen selbst. Oft werden nur ihre Begleiter angesprochen.

Die Leute von der Selbsthilfeorganisation "Mensch zuerst (People First)" sagen: Die Bezeichnung "Menschen mit Lernschwierigkeiten" ist besser. Das finden wir auch.

Das Wort "Behinderung" ist aber in Ordnung. Es macht nicht gleich etwas schlecht. Es beschreibt etwas.

Inklusion - Was ist das?

Inklusion heißt dazu gehören. Man wird nicht aussortiert.
Denn aussortieren heißt: Menschen mit Lernschwierigkeiten kommen in eine Sonderschule. Oder: Menschen, die Unterstützung brauchen, leben in einem Heim. Sie werden mit einem Fahrdienst gefahren. Dadurch werden sie immerzu aussortiert.

Die anderen Leute gucken komisch auf die Aussortierten. Sie kennen sie nicht. Manche Menschen sagen: Die Behinderten sollen alle ins Heim. Viele glauben auch nicht, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten in einer eigenen Wohnung leben können.

Aber Menschen mit Lernschwierigkeiten haben dazu das Recht! Für dieses Recht müssen sie oft kämpfen. Immer müssen sie beweisen, dass sie das schaffen. Dazu müssen andere Menschen Berichte über sie schreiben.

Alle anderen Menschen müssen das alles nicht beweisen. Und Berichte schreibt auch keiner über sie.

Deshalb sollen Menschen mit Lernschwierigkeiten gar nicht erst aussortiert werden. Sie sollen in die gleiche Schule gehen wie alle anderen. Sie sollen mit dem selben Bus fahren. Sie wollen selbst für sich sprechen. Und sie wollen so wohnen, wie andere auch wohnen.

Also: Inklusion ist, wenn keiner mehr aussortiert wird.
 

Hier sind Bilder dazu:
 

Skizze SegregationKeine Inklusion

Die bunten Punkte im kleinen Kreis sind die aussortierten Menschen.
Sie leben nicht mit den anderen Menschen zusammen.

Skizze SegregationInklusion

Auf diesem Bild sieht man, dass alle zusammen leben.
Das ist eine "bunte Mischung". Keiner ist mehr aussortiert.

Unser Logo sieht deshalb so ähnlich aus:

Logo berlin inklusion

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Inklusion - Wie geht das?

Inklusion von Menschen mit Lernschwierigkeiten ist gar nicht schwer. Man muss nur in die selbe Schule gehen, wie die anderen Kinder.
Man muss da wohnen, wo alle anderen auch wohnen. Und genauso wie alle anderen. Also in einem ganz normalen Haus. In einer eigenen Wohnung. Man kann auch mit Freunden zusammen in einer Wohngemeinschaft wohnen.

In Berlin sagt man oft: In meinem Kiez lebe ich gern. Ein Kiez ist das Wohnviertel, wo man seine Wohnung hat. Dort kennt man sich aus.

Man kennt seine Nachbarn. Manchmal kommen sie sich ein Ei borgen. Wenn man im Urlaub ist, gießen die Nachbarn die Blumen.

In die Geschäfte im Kiez geht man oft. Deshalb kennen die Verkäuferinnen einen bald vom Sehen.

Aber oft ist es gar nicht so. Denn in Berlin ist alles so "anonym". Das heißt: Die Menschen kennen sich nicht. Sie reden wenig miteinander. Deshalb fühlen sich viele in der Stadt einsam.

Inklusion heißt deshalb auch: Man soll miteinander reden. Man soll sich kennen. Man kann sich auch mal gegenseitig helfen. Dann ist es nicht mehr "anonym".

Zum Leben im Kiez gehören also alle: Kinder und alte Menschen. Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten. Die Nachbarn. Die Verkäufer in den Läden. Ärztinnen und Frisöre.

Sozialarbeiter können etwas dafür tun, dass sich alle besser kennen lernen. Sie unterstützten auch Menschen mit Lernschwierigkeiten. Sie helfen ihnen, damit sie in einer eigenen Wohnung leben können.
 

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Was heißt selbstbestimmt leben?

Jeder kann über sich selbst bestimmen. Zum Beispiel:

Oft wird aber dabei etwas vergessen:
Um selbst zu bestimmen, muss man entscheiden können. Denn man kann fast immer auswählen. Das heißt, es gibt oft mehrere Möglichkeiten, etwas zu tun.

Diese Möglichkeiten muss man kennen:
Man muss wissen, was man machen muss. Dass sind die Pflichten, die man hat.
Und man muss wissen, was man darf. Das sind die Rechte, die jeder hat.

Ein sehr wichtiges Recht ist es, selbst über sich zu bestimmen.
 

Was ist Empowerment?

Löwenzahn Im AsphaltEmpowerment ist ein englisches Wort. Es heißt "Ermächtigung" oder "Stärkung". Das bedeutet, dass man selbst ganz vieles kann. Man muss es sich nur trauen. Dinge, die man noch nicht kann, kann man lernen.

Man muss auch nicht alles selbst können. Dann sagt man, dass man da Unterstützung haben möchte.

Oft wird nur darüber geredet, was Menschen mit Lernschwierigkeiten nicht können. Nie wird gefragt, was sie gut können. Oder worauf sie Lust haben. Manchmal denken Menschen mit Lernschwierigkeiten, sie können gar nichts. Sie haben keinen Mut mehr.

Empowerment macht Mut. Jeder hat Kraft in sich. Jeder kann etwas Neues lernen. Man kann bald Dinge ohne Unterstützung allein machen.

Leute, die Menschen mit Lernschwierigkeiten unterstützen, müssen daran immer denken. Sie sollen Mut machen. Sie sollen erkennen, was Menschen mit Lernschwierigkeiten gut können. Sie sollen nicht immer nur sagen, was sie nicht können.

Übrigens: Der Löwenzahn kann sogar durch den Straßenbelag wachsen. Das hat ihm keiner zugetraut.
 

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